Rede zu den Grundsätzen und Leitlinien für die Forsteinrichtung

von Renate Labonte

Die gesetzlich vorgegebene Forsteinrichtung ist ein wichtiges Führungs- und Planungsinstrument für den Forstbetrieb und ein entscheidendes Instrument zur Sicherung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Die Inventuren und die darauf basierende Planung der Ernte sorgen dafür, dass nicht mehr Holz genutzt wird als nachwachsen kann.

Die Zielvereinbarung wiederum hat die Aufgabe einen planmäßigen und schonenden Umgang mit der Ressource Wald sicherzustellen.

Die Feststellung und Gewichtung der betrieblichen Ziele ist eine zentrale Stellschraube für die Gestaltung unseres Waldes in Heidenrod. Gerade in Anbetracht der langen Umtriebszeiten, die der Waldbewirtschaftung zugrunde liegen, ist es schon heute so wichtig, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Natürlich ist die nachhaltige Sicherung der Holzvorräte für unsere Gemeinde wirtschaftlich bedeutend! Darüber hinaus hat der Wald aber noch viele andere Funktionen, wie Klimaschutz, Biodiversität, Schutz vor Bodenerosion, Wasserschutz und natürlich dient er der Erholung der Bürgerinnen und Bürger.

Nur ein stabiler Wald kann diese wichtigen Schutzfunktionen erfüllen.

Einige konkrete Punkte zur Zielvereinbarung:

1.3. Ohne Frage ist ein ausgeglichenes Betriebsergebnis grundlegende Voraussetzung. Ich finde gut, dass dabei gleichzeitig möglicherweise geringere Erlöse Inkauf genommen werden und anderen Schutzzielen Vorrang eingeräumt wird.

1.4. Wie vorgesehen finde ich es richtig, eigene Arbeitskräfte beizubehalten; sie erhalten Arbeitsplätze in der Region. Und gleichzeitig ermöglicht der Einsatz eigener Arbeitskräfte ein sehr flexibles Regieren auf plötzlich eintretende Ereignisse wie Sturmschäden u. ä.

 2. Gut dass wir 30 Jahre Erfahrung in „Naturgemäßer Waldwirtschaft“ haben! Sie ist der richtige Weg und die Erfahrungen in Heidenrod zeigen, dass Schutzziele und betriebswirtschaftliche Ziele erfolgreich zusammen gedacht und umgesetzt werden können.

4. Die Zukunft des Waldes hängt von der Wahl der Baumarten ab.
Die Buche wird es in Zukunft in unseren Breiten immer schwerer haben. Der Fichtenanteil verringert sich. Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplan Hessen 2025 wurden Empfehlungen zur klimaangepassten Baumartenwahl entwickelt. Eine gute Entscheidungshilfe auch für unseren Kommunalwald.

Zudem begrüße ich das Rückegassennetz, die Erfassung der Biotop Bäume und die erstmalige Einführung der Stichproben Inventur. Unabhängig von der turnusmäßigen Forsteinrichtung erhalten wir Hinweise über den aktuellen Zustand und können ggf. eingreifen.

Die Schwerpunktsetzung und Ausrichtung der Zielvereinbarung ist richtig, deshalb stimmen wir zu.

Vielen Dank

Es gilt das gesprochene Wort

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