Haushaltsrede für 2023

Rede zum Haushalt der Gemeinde Heidenrod 2023                                        

Es liegt uns mit dem Entwurf für den Haushalt 2023 nicht nur ein umfangreiches Zahlenwerk vor. Eine weitere Leistung ist, dass wir mit zeitnahen Abschlüssen noch zuverlässigere Daten für unsere Planungen haben. Für diese Gesamtleistung meinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung sowie an den gesamten Gemeindevorstand!

Der uns vorliegende Entwurf zeigt – auch nach den Beratungen in den Ausschüssen – einen gerade so ausgeglichenen Haushalt. Das Umfeld für die Umsetzung dieses Haushaltes ist angespannt: die Corona Pandemie ist noch nicht ausgestanden, der Überfall Russlands auf die Ukraine entwickelt sich immer mehr zum Terror gegen die dortige Zivilbevölkerung und birgt die Gefahr zur Ausdehnung dieses Konfliktes.

Aber immerhin ist der Haushalt ausgeglichen. Die Situation ist bei einigen Nachbarkommunen erheblich angespannter. Dies verdanken wir guten und mutigen Entscheidungen zur Haushaltskonsolidierung und besonders beim Thema Windkraft.

Versäumnisse unsererseits treten jetzt deutlich zu Tage. Die Abhängigkeit von fossilen Energien und anderen Rohstoffen und unser Wohlergehen in den falschen Händen machen nicht nur Unternehmen, den Privathaushalten, sondern immer mehr auch den öffentlichen Haushalten jede Planung zum Risiko. Noch mehr als die Pandemie zwingt uns der Angriffskrieg auf ein Land in unmittelbarer Nachbarschaft dazu, Stellung zu beziehen und Konsequenzen zu ergreifen. Dies führt nicht nur zu Spaltungserscheinungen in der Gesellschaft, sondern auch zu dem Erfordernis, bei Umsetzung unserer Planung kurzfristig flexibel zu sein.

So wie wir bei unseren Projekten und Vorhaben in der Vergangenheit, und zum Wohle der Gemeinde besonders in den letzten Jahren, alles aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet haben – auch mit der Frage: „können wir uns das leisten?“ – werden wir in Zukunft immer schauen müssen, wie es auf der Ressourcenseite aussieht. Wieviel CO² aus fossilen Quellen haben wir zu verantworten, wie nachhaltig sind die Rohstoffe und andere natürlichen Ressourcen zu organisieren, in welchen Abhängigkeiten bewegen wir uns?

Dann heißt die Frage eher, können wir es uns leisten, nicht zu handeln.

Neben dem finanziellen Denken wird jetzt – kurzgefasst – ein „Energiedenken“ hinzukommen müssen. Gerade für die Landbevölkerung war das bis in jüngere Vergangenheit selbstverständlich und überlebensnotwendig.

Bei zunehmender Verknappung der Ressourcen wird auch die Verteilung der Lasten immer wichtiger. So soll Heidenrod weiter Solidarität und Unterstützung mit der Ukraine und den ukrainischen Menschen zeigen und nicht nachlassen, auch anderen Verfolgten Hilfe zu bieten.

In der Gesellschaft ist besonders der ärmere Teil der Bevölkerung zu schützen. Unsere Gemeinde hat hier im Bereich Kindergärten, Sozialstation, Alten- und Jugendpflege sowie in der Unterstützung Verfolgter ein breites Betätigungsfeld. Neiddiskussionen gegen Schwächere sind da nicht nur schäbig, sondern auch unchristlich.

Abschließend gehe ich noch auf einen besonderen Aspekt des vorliegenden Werkes ein: den Demografie-Bericht. Wir sollten diesen Teil des Gesamthaushaltes nicht als Pflichtübung betrachten, sondern im folgenden Jahr die Aussagen und Konsequenzen dieses Berichtes genau betrachten und bei unseren Beschlüssen miteinbeziehen.

Nochmal vielen Dank für die sorgfältige Arbeit!

Es gilt das gesprochene Wort Thomas Giebel

Das könnte dich auch interessieren …